Tiergestützte Interventionen

„Die positive Wirkung von Tieren ist zunehmend auch wissenschaftlich belegt. Tiergestützte Interventionen ist der Oberbegriff für alle Angebote, in denen geeignete Tiere eingesetzt werden, um diese positiven Wirkungen gezielt zur Förderung physischer, sozialer, emotionaler und kognitiver Fähigkeiten ebenso wie zur Erhöhung von Freude und Lebensqualität zu erreichen. Tiergestützte Interventionen können Raum schaffen für neue Erlebens-, Handlungs- und Verhaltensmöglichkeiten. Die tierischen „Mitarbeiter“ wirken dabei als Türöffner, Bindeglied und Motivator“ Bundesverband Tiergestützte Intervention e.V.

Allgemeine Ziele der tiergestützten Interventionen sind:

  1. die körperlichen, kognitiven und emotionalen Funktionen wiederherzustellen und zu erhalten,
  2. die Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Durchführung von Aktivitäten und Handlungen zu fördern,
  3. das Einbezogensein in die jeweilige Lebenssituation zu fördern,
  4. das subjektive Wohlbefinden zu verbessern.

Damit soll erreicht werden, dass der einzelne Mensch in unterschiedlichen Lebensbereichen seinen Fähigkeiten entsprechend agieren und partizipieren kann (ESAAT 2011).

Die IAHAIO (International Association Of Human-Animal Interaction Organizations) ist die führende globale Assoziation von Organisationen, die sich mit der Förderung des Gebietes der Mensch-Tier Interaktion, mit Forschung, Aus- und Fortbildung und Zusammenarbeit der Mitglieder, Meinungsbildner/Behörden, klinischen Praktiker, weiteren Mensch-Tier-Interaktion Organisationen und der allgemeinen Öffentlichkeit, befasst. Zu den Mitgliedern zählt u.a. die ISAAT.

Auszüge aus den Definitionen der IAHAIO zu TGI/TGT/TGP:

 

Tiergestützte Intervention (TGI)

Eine tiergestützte Intervention ist eine zielgerichtete und strukturierte Intervention, die bewusst Tiere in Gesundheitsfürsorge, Pädagogik und Sozialer Arbeit einbezieht und integriert, um therapeutische Verbesserungen bei Menschen zu erreichen.

Tiergestützte Therapie (TGT)

Tiergestützte Therapie ist eine zielgerichtete, geplante und strukturierte therapeutische Intervention, die von professionell im Gesundheitswesen, der Pädagogik oder der Sozialen Arbeit ausgebildeten Personen angeleitet oder durchgeführt wird. Fortschritte im Rahmen der Intervention werden gemessen und professionell dokumentiert. TGT wird von beruflich (durch Lizenz, Hochschulabschluss oder Äquivalent) qualifizierten Personen im Rahmen ihrer Praxis innerhalb ihres Fachgebiets durchgeführt und/oder angeleitet. TGT strebt die Verbesserung physischer, kognitiver verhaltensbezogener und/oder sozio-emotionaler Funktionen bei individuellen Klienten an. Die Fachkraft, welche TGT durchführt (oder der Betreuer der Tiere unter Supervision dieser Fachkraft) muss adäquate Kenntnisse über das Verhalten, die Bedürfnisse, die Gesundheit und die Indikatoren/der Regulation von Stress der beteiligten Tiere besitzen.

Tiergestützte Pädagogik (TGP) (oder Tiergestützte Erziehung)

Tiergestützte Pädagogik (TGP) ist eine zielgerichtete, geplante und strukturierte Intervention, die von professionellen Pädagogen oder gleich qualifizierten Personen angeleitet und/oder durchgeführt wird. TGP wird von (durch einen einschlägigen Abschluss) in allgemeiner Pädagogik oder Sonderpädagogik qualifizierten Lehrpersonen durchgeführt. Ein Beispiel für Tiergestützte Pädagogik durch einen Schulpädagogen sind Tierbesuche, die zu verantwortungsbewusster Tierhaltung erziehen sollen. Von einem Sonder- oder Heilpädagogen durchgeführte TGP wird auch als therapeutische und zielgerichtete Intervention angesehen. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf akademischen Zielen, auf prosozialen Fertigkeiten und kognitiven Funktionen. Fortschritte der Schüler werden gemessen und dokumentiert. Fachkraft, welche TGP durchführt, muss adäquate Kenntnisse über das Verhalten, die Bedürfnisse, die Gesundheit und die Indikatoren/der Regulation von Stress der beteiligten Tiere besitzen.

Schweinehund

Tiergestützte Interventionen mit Hund - Kynopädagogik und Kynotherapie

Die Kynopädagogik/-therapie ist ein Fachbereich der tiergestützten Interventionen.

Bei der Kynopädagogik/-therapie handelt es sich um eine, auf achtsam-respektvoller Wahrnehmung des Kommunikationspartners Hund basierende, interspezifische Kommunikation. Diese interspezifische Kommunikation zwischen Mensch und Hund mit Mimik, Gestik, Stimme, Körpersprache, Nase, Ohren und Zunge des Hundes ist als eine ganzheitliche Kommunikation zu verstehen. Sämtliche Sinne (visuell, auditiv, taktil/haptisch, olfaktorisch und gustatorisch) werden hierbei angesprochen, stimuliert und in der Wahrnehmungsleistung geschult.
Die Kynopädagogik/-therapie bezeichnet ein zielgerichtetes, ganzheitliches, handlungsorientiertes und persönlichkeitsförderndes pädagogisch-therapeutisches Konzept.

„Die Übergänge und Grenzen von pädagogischer und therapeutischer Arbeit sind fließend. Der Pädagoge erzielt, ob er will oder nicht, therapeutische Effekte wie umgekehrt der Therapeut auch pädagogische“ (Jablonowski/Köse 2012).

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