Vorbereitung auf den Sachkundenachweis

Sachkundelehrgänge
in Theorie & Praxis

gemäß Polizeiverordnung über den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden im Saarland

 

Sachkundenachweis/Wesenstest

Im Rahmen meiner Tätigkeit für die Landeshauptstadt Saarbrücken als behördlich bestellte Sachverständige für gefährliche Hunde gemäß Polizeiverordnung über den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden im Saarland (HuV SL) biete ich Halterinnen und Haltern, welche den Sachkundenachweis erbringen müssen, entsprechende Sachkundelehrgänge (gemäß § 4 Abs. 1 HuV SL) in Theorie und Praxis an. Die Hundehalterin oder der Hundehalter hat der Behörde nachzuweisen, dass sie oder er über die erforderliche Sachkunde nach § 4 Abs. 1 der Polizeiverordnung über den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden verfügt. Insbesondere muss festgestellt werden, dass sie oder er einen solchen Hund halten kann, ohne dass Menschen, Tiere oder Sachen gefährdet werden. Hierauf soll der Sachkundelehrgang vorbereiten.

§ 4
Sachkundenachweis

(1) Der Nachweis über die erforderliche Sachkunde wird durch erfolgreiche Teilnahme an einem entsprechenden von der zuständigen Behörde anerkannten Lehrgang erbracht, dessen Kosten die Halterin oder der Halter zu tragen hat. Die Halterin oder der Halter hat insbesondere ausreichende Kenntnisse über:

  1. das Wesen und die Verhaltensweisen des Hundes,
  2. das richtige Verhalten von Menschen gegenüber Hunden,
  3. die wichtigsten Rechtsfragen im Zusammenhang mit der Zucht, dem Abrichten, der Ausbildung und dem Halten von Hunden nachzuweisen.

Die zuständige Behörde benennt hierzu zugelassene Sachverständige. Die zuständige oberste Landesbehörde erlässt die hierzu notwendigen Verwaltungsvorschriften.

(2) Die Sachkundebescheinigung gilt für die Hundehalterin oder den Hundehalter jeweils nur in Verbindung mit dem gefährlichen Hund, für den die Sachkunde nachgewiesen wurde.

ABLAUF DES SACHKUNDELEHRGANGS

Der Sachkundelehrgang findet in Einzelcoachings statt, um die Wartezeit auf einen Kurs mit Mindestteilnehmerzahl zu umgehen und möglichst zeitnah an der behördlichen Überprüfung, welche in der Regel ein Mal pro Quartal stattfindet (die genauen Termine der theoretischen Sachkundeprüfung, für die das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz zuständig ist, werden bei Anmeldung bekanntgegeben), teilnehmen zu können. Dementsprechend individuell kann auf jedes Team eingegangen werden, um an den jeweiligen Themen zu arbeiten, die vorgegebenen Fristen des Ordnungsamtes einhalten zu können und zeitnah zur Sachkundeprüfung anzutreten.

Die Theorie wird Online vermittelt, um zeitlich und örtlich möglichst flexibel sein zu können und orientiert sich am Fragenkatalog der Sachkundeprüfung, um optimal vorbereitet zu sein. Hier können die Termine, im Gegensatz zu Gruppenkursen individuell vereinbart werden. Die Theorie wird, technisch und didaktisch sinnvoll aufbereitet, von der Sachverständigen (Sozialpädagogin B.A. – Hundetrainerin) mit langjähriger pädagogischer Berufserfahrung vermittelt. Pflichtlektüre und Selbststudium ergänzen den online basierten theoretischen Teil, der mit einem Online-Test zur Selbstüberprüfung beginnt und abschließt.

Die Praxis findet in individuellen Einzelcoachings sowie in auf das Mensch-Hund-Team abgestimmten Gruppentrainings statt. Hier werden wir uns auch in Situationstrainings mit Realsituationen aus dem Wesenstest befassen. Neben der Sachverständigen wird hier zudem in ausgewählten Trainings eine Co-Trainerin mit anwesend sein, um u.a. für anschließende Videoanalysen Sequenzen mitfilmen zu können. Zudem beraten wir zum passenden Maulkorb und einem sicheren Equipment und helfen gerne beim Ausmessen des Hundes und der Bestellung.

LEHRGANGSDAUER

Der theoretische Teil des Lehrgangs hat eine behördlich vorgeschriebene Mindestdauer von 10 Stunden, der praktische Teil eine Mindestdauer von 15 Stunden. Je nach Bedarf und Stand des Teams können mehr Stunden notwendig werden. Wann immer möglich werden jedoch nur die vorgeschriebenen 25 Einheiten durchgeführt, berechnet und bescheinigt. Im praktischen Teil soll die Halterin oder der Halter die theoretischen Kenntnisse zusammen mit dem eigenen Hund umsetzen.

PREISE

Die Preise richten sich nach dem benötigten Stundenumfang und dementsprechenden Aufwand und werden für jedes Team individuell berechnet. 10 Stunden Theorie sowie 15 Stunden Praxis sind das behördlich vorgeschriebene Minimum. Wann immer möglich werden auch nur diese 25 Einheiten durchgeführt, berechnet und bescheinigt. Der Paketpreis für den erforderlichen Mindestumfang (10 Stunden Theorie sowie 15 Stunden Praxis) mit individueller Einzelbetreuung beträgt 1250 € inkl. Erstgespräch, Abschlusstest des Theorieteils, Lernmaterial/Fragebögen und Bescheinigung für das Ordnungsamt zzgl. Fahrtkosten. Theorie und Praxis können auch einzeln gebucht werden. Preise hierfür auf Anfrage.

ZEITNAH AGIEREN

Du hast aufgrund eines Beißvorfalls Post vom Ordnungsamt bekommen, stehst bereits mit einem Züchter (American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier sowie American Pit Bull Terrier bzw. deren Mixe) in Kontakt oder planst, einen Hund mit Auflagen aus dem Tierheim zu adoptieren? Melde dich rechtzeitig vorab bei mir! Ich helfe dir auf dem Weg durch den Bürokratiedschungel, damit du und dein Hund keinen Nachteil habt, weil Fristen verstreichen oder benötigte Unterlagen oder Nachweise fehlen. Wir können sofort ohne Wartezeit starten, da die gesamte Vorbereitung individuell und flexibel auf dich zugeschnitten und nicht im Rahmen von Gruppenkursen stattfindet.

Für Hunde, die aus einem Tierheim mit der Auflage “Sachkundenachweis erforderlich” übernommen werden, werden die Preise im Sinne des Tierschutzes angepasst.

Der eingestufte Tierheimhund - Eine Herzensstory

Wir gratulieren von Herzen der lieben Leonie, die sich im Bertha Bruch Tierheim Saarbrücken nun bereits zum 2. Mal verliebt hat, dieses Mal jedoch in einen der “harten Hunde”: Frisco, vor 3 Jahren von Amts wegen sichergestellt, als gefährlicher Hund eingestuft und damit eigentlich zu lebenslänglich als Schattenhund verurteilt. “Das war’s dann also” muss sich der kleine Straftäter gedacht haben. Doppelstabmatten und Beton – sein zukünftiges Leben.

Allerdings hat Frisco die Rechnung ohne Leonie gemacht: Ambitioniert, kernig und mit dem selben Biss wie ihr Herzenshund hat sie sich Frisco bereits während ihrer Ausbildung zur Tierpflegerin im Tierheim angenommen und mit ihm gearbeitet, mit dem Ziel, dass er irgendwann bei ihr leben soll. Keine Hürde war zu groß, kein Wadenbiss zu tief – die beiden haben den steinigen Weg vom als gefährlich eingestuften Langzeitinsassen über Sachkundeprüfung in Theorie und Praxis auf sich genommen und mit Bravour bestanden!

Wir freuen uns wie ein Schnitzel für die beiden und wünschen ihnen, gemeinsam mit Ersthund Dusty, eine tolle gemeinsame Zeit!

Dranbleiben lohnt sich so sehr! Chancen geben – denen, die anders sind. 🖤

Es hat sehr viel Spaß gemacht, euch auf diesem Weg zu begleiten und auf die Sachkundeprüfung in Theorie & Praxis vorzubereiten. Ihr könnt verdammt stolz auf euch sein, ich bin’s auch und freue mich, dass ich Teil eurer Herzensstory sein darf.

Du interessierst dich für einen eingestuften Hund im Tierheim? Melde dich gerne für eine ausführliche Beratung – kostenlos!

 

Situationstraining - "Wesenstest light"

Bei den Hunden, die normalerweise an Wesenstests teilnehmen (müssen), handelt es sich um Hunde, die entweder bereits auffällig geworden sind (Beißvorfälle etc.) oder die zu den Listenhunden gehören, die von Geburt an unter Generalverdacht stehen, gefährlich zu sein und grundsätzlich zum Wesenstest müssen. Der Wesenstest dient in diesen Fällen dazu, das Verhalten des Hundes zu untersuchen, um herauszufinden, ob von ihm eine Gefahr ausgeht.

Was aber ist mit dem Rest? Schaffen alle anderen Hunde mit Bravour den Wesenstest?

Im Situationstraining nimmt dein Hund an einem „Wesenstest light“ teil (der richtige Wesenstest dauert oftmals mehrere Stunden und ist extrem anstrengend für Mensch und Hund): Wir stellen einzelne Situationen, so wie sie auch im Alltag vorkommen können nach und schauen, wo dein Hund völlig gelassen und unproblematisch reagiert oder was ihn vielleicht doch etwas aus dem Konzept bringt. Genau daran kann man anschließend gezielt im Training und im Alltag weiter arbeiten. Euer Hund wird berechenbarer für euch und ihr bekommt neue Impulse für euer Training.

Das Situationstraining eignet sich auch hervorragend zur persönlichen Ersteinschätzung für Teams, die eine Ausbildung als Schulhund oder Therapiebegleithund Team angehen möchten, da sich viele der Wesenstestsituationen auch in den Eingangsüberprüfungen der Ausbildungsinstitute wiederfinden. Hierbei handelt es sich um eine erste Einschätzung für die Teams selbst – es erfolgt keine schriftliche Bestätigung der Teilnahme oder Eignung.

Das Situationstraining findet im individuellen Einzelsetting statt. Zeitlich sollten ca. 30-45 min eingeplant werden (mit kurzer Wartezeit zwischendurch), wobei wir uns hier nach den Hunden richten und auch verkürzen wenn nötig, da die Übungssequenzen durchaus anstrengend sind. Um die Ablenkung zu minimieren sind beim Situationstraining keine Begleitpersonen gestattet.

Es werden verschiedene Gegenstände, Hilfsmittel, Statisten und Fremdhunde mit/ohne Special Effects eingebunden, je nach Fragestellung und Themenlage. Zudem können einzelne Situationen auch zur Videoanalyse gefilmt werden. Der organisatorische Aufwand ist also recht hoch und die Durchführung sehr zeitaufwändig.

Pro Termin können 3-4 Teams nacheinander teilnehmen. Teilnahme ausschließlich mit sicherem gut sitzenden Maulkorb.

Es handelt sich beim Situationstraining um eine Einschätzung für die Teams selbst, um im Anschluss gezielter im Training und im Alltag weiter arbeiten zu können. Der Hund wird berechenbarer und man bekommt neue Impulse für das Training. Es erfolgt keine schriftliche Bestätigung der Teilnahme oder eine schriftliche Auswertung/Trainingsplan.

Kosten: 45 €/Mensch-Hund-Team
 
Aktuelle Termine findest du HIER oder auf Anfrage.